Dainese D-Air Airbag

D-Tec, die Entwicklungsabteilung des italienischen Protektorenherstellers Dainese, beschäftigt sich schon seit über 10 Jahren mit dem Thema. Nun wurde erstmals ein konkreter Termin für die Serienreife genannt: In 2 Jahren soll mit dem Dainese D-Air der erste Airbag für Motorradfahrer auf den Markt kommen. Der am Oberkörper getragene Airbag soll stellen schützen, die normalerweise bei Motorradfahrern (auch bei Mountainbikern) recht ungeschützt sind: Schultern, Schlüsselbein und Nacken.
Der Airbag wird nicht etwa über eine Reissleine oder ähnliches gezündet. Vielmehr kommen beim D-Air Sensoren und Gyroskope zum Einsatz. Das System reagiert also auf derbe Erschütterungen und andere Bewegungen, die eigentlich nicht passieren sollten. Die Reaktionszeit des Airbags soll bei 40 Millisekunden liegen. Ob der Daineses D-Air auch für den Einsatz auf dem Mountainbike interessant ist, ist natürlich nochmal eine andere Frage. Neben Gewicht und Tragekomfort kann man sich auch überlegen, was etwa passiert, wenn man mit dem Downhiller über einen 10-Meter Double springt. Wenns dumm läuft reagieren die Sensoren auch ohne Stutrz.
Auf diesem Video sieht man gut, wie sich der D-Air entfaltet. Man sieht aber auch, dass der Typ sich so gut abrollt, dass sein Airbag eh kaum Bodenkontakt hat ;)

Hier gehts schon etwas heftiger zur Sache: Michi Ranseder bei der 125er WM 2007 in Valencia. Der Prototypen-Airbag zündet recht spät, btw.

Hier nochmal ein Beispiel, dass Airbags machmal auch beim Fahrradfahren sinnvoll sein könnten – Josh Bender bei der Red Bull Rampage.

Was meint Ihr? Macht so etwas auch für Radfahrer Sinn?

2 thoughts on “Dainese D-Air Airbag”
  1. Also ich weiß nicht…
    Irgendwie widerspricht diese Konstruktion völlig den Konzeptionen eines Airbags…
    Ein Autoairbag funktioniert nur, weil er nur bei einem einzigen Aufprall mit einem präzise vorhersagbaren Aufprallwinkel funktionieren muss.
    Als Rettungssanitäter mit den typischen Verletzungsmustern vertraut würde ich sagen, das Ding was dort zu sehen ist ist höchstens als besserer Nackenschutz geeignet.
    Wenn der Helm stabilisiert würde, dann könne man ein Schleudertrauma oder eine andere Halswirbelsäulenverletzung verhinden.
    Wenn man ein solches Ding unter einer Lederkombi mit Dehnungsfugen und hartplastik Protektoren (oder Kevlareinlagen) zünden könnte, dann würde es wirklich Sinn machen.
    D.h. der Fahrer hat einen extrem schlanken aerodynamischen Rennanzug, der bei einem Sturz automatisch die Polsterung an wichtigen Stellen verbessert. Genauso könnte man auf der Oberfläche über der Polsterung bestimmte Stellen elektronisch verhärten und somit einem stumpfen Trauma vorbeugen.

    Also meiner Meinung nach ist die Luftpolsterung oberhalb der Kombi totaler Schwachsinn…

  2. Ich halte das auch für eine Schnapsidee.
    Diese Nackenstütze die aich von den Motocrossern verwendet wird finde ich wesentlich sinnvoller.

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